Wegweiser einer effizienten Kollaboration von Produktentwicklung und Produktion

Politische Einflüsse, Lieferketten und Auswirkungen der aktuellen Pandemie-Covid19 sind der Grund dafür, dass die Aufrechterhaltung der operativen Bereiche in vielen Produktionsunternehmen an erster Stelle steht.

Entwicklungsbereiche mit dem Produktentwicklungsprozess in Produktionsunternehmen verschwinden aus dem Fokus für Optimierung und Standardisierung. Firmen die jedoch zum täglichen Projektgeschäft ihren strategischen Blickwinkel nicht verlassen, vielmehr weiter mit geordneten Prozessen für Produkte und Fertigung agieren, können somit einen wirkungsvollen und wirtschaftlichen Produktionsbetrieb nach Lean-Gesichtspunkten gewährleisten. Im weiteren Bericht erläutert ihnen Linhard Consulting wichtige Leistungsindikatoren und Wegweiser zum Produktentwicklungsprozess und ihrem Nutzen.

Die integrierte Produktentwicklung ist ein erster Wegweiser. Es werden standardisierte Prozesse wie z.B. Advanced Product Quality Planning (APQP), die Reifegradabsicherung für Neuteile nach VDA oder agile Methoden eingesetzt. Diese Prozesse sind jedoch vor dem Go Live auf die betrieblichen Gegebenheiten und den Kundenvorgaben zu analysieren und praxisorientiert zu integrieren. Diese Anpassung und Integration ist notwendig um Zielorientierung und schlanke Prozesse zu erzeugen, Standardisierung voranzutreiben und Nachhaltigkeit in der Produktentwicklung zu gewährleisten. Sicherlich sind die Vorgehensweisen und Methoden der Automobilindustrie ein wesentlicher Wissensspeicher hierzu.

Frühzeitig setzen Unternehmen auf Kollaboration der Fachbereiche anhand von Core-Teams, z.B. Vertrieb, Entwicklung, Industrial Engineering, Qualität, Einkauf, Controlling und Projektmanagement für den Produktentstehungsgang. Dabei ist es bedeutend im Produktentwicklungsprozess, dass die Verantwortlichen für Produkt und Prozess frühzeitig gemeinsam auf Basis der Markt- und Kundenanforderungen und der eigenen rentablen Wertschöpfungskette die Produkt- / Prozessmerkmale, Vorgehensweisen und Ziele frühzeitig definieren. Wesentliche Meilensteine aller Beteiligten vor Angebotsabgabe sind Design Reviews und die Machbarkeitsstudie. In der ersten Phase des Produktentstehungsgang wird bereits die Machbarkeit in der Produktion, Logistik und Qualität mit analysiert und definiert. Die Chance eine höhere Wirtschaftlichkeit im Projekt- und Produktionsbetrieb zu erzeugen, sprich die SOLL-Herstellkosten zum Serienstart zu erreichen, steigt enorm. Viele Produktentwicklungen setzen heute auf ein Projekt-Management-Office (PMO) für den Produktentwicklungsprozess und haben damit einen sehr großen Erfolg.

Ein zweiter Wegweiser bezieht sich auf die Variantenvielfalt sowie die Berücksichtigung von Standardisierung zur Reduktion der Produktionskomplexität. Gerade aus Sicht der kundenspezifischen Lösung und Abgrenzung zu Markt und Wettbewerb hat es maßgeblich eine Explosion in der Zahl der Produktvarianten in vielen Unternehmen gegeben.
Die Komplexität ist im ersten Ansatz zum Teil nicht mehr überschaubar und verursacht vielerlei Verschwendung für Zusatzaufwendungen und Kosten für die Produktion. Ein transparentes und strukturiertes Variantenmanagement mit geordneten Stammdaten in der Produkt- und Prozessentwicklung machen die sogenannten Variantentreiber sichtbar und klassifizieren die Produkteigenschaften in Kundenmerkmale und technische Merkmale. Technische Merkmale sind oftmals interne Variantentreiber, die durch konstruktive Auslegungen verursacht werden und dadurch auch die Komplexität und Kosten in den Produktionsprozessen steigert.

Die technischen Merkmale sind ein deutliches Standardisierungspotential, dass sich insbesondere durch Spezifikationen für Produkt und Prozess im Produktentstehungsgang nutzen lässt. Durch frühzeitiges Beachten dieser Spezifikationen und Standards lässt sich die Produktvielfalt in der Auslegung neuer Produkte und Produktionsauswuchs verhindern.

Ein abschließender Wegweiser beschäftigt sich mit der Sichtweise dem Fair-Play und Erfüllungsgrad der Anforderungen in der Produkt- und Prozessgestaltung. Zum einen muss das Produkt alles können was es soll sowie eine lange Lebensdauer realisieren. Auf der anderen Seite ist der Wunsch nach fertigungs- und montagegerechten Produkten der Inhalt. Darüber hinaus sind mittlerweile die Anforderungen an die Logistik, Verpackung, Instandhaltung und Service ebenso wichtige Treiber.
Ein unternehmensspezifischer Leitfaden für die Produkt- und Prozessentwicklung soll hier eine ganzheitliche Herangehensweise sicherstellen, einen Nachdruck zu Lean ausgehend eines idealen Wertstroms setzen, einer schlanken Produktgestaltung und -konstruktion, die Berücksichtigung von Bearbeitungs- und Montagerichtlinien sowie Vorgaben der Produktions- und Distributionslogistik fordern.

All dies erfordert in der frühen Phase und Projektarbeit der Produktentstehung ein konstruktives und zielorientiertes Zusammenwirken des Core Teams. Viele Verbesserungen ergeben sich auch in der Anwendung einer agilen Projektarbeit mit schnellen Sprints für Lernzyklen. Durch die Zunahme der Anforderungen und Komplexität an die Produktentwicklung, bei immer kürzeren Durchlaufzeiten für den Neuproduktanlauf, stoßen klassische Arbeitsweisen oftmals an ihre Grenzen.


Abschließend ist festzuhalten, dass in einem zielorientierten und ganzheitlichen Produktentwicklungsprozesses, die Produktion (Prozess / Wertstrom / Lean Manufacturing) frühzeitig zu integrieren ist. Ein wesentlicher Meilenstein ist die gemeinsame Machbarkeitsanalyse für die Produkt- und Prozessauslegung, Risikominimierung, den Qualitätsmerkmalen und Kostenbewusstsein (Lean), die hier frühzeitig die Weichen vor der Angebotsabgabe stellen.

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